Frage 1: Wie sehen Sie die Zinsentwicklung in Europa und USA?
Antwort: Mit anhaltend hohen Zinsen will die Federal Reserve (Fed) die US-Wirtschaft abkühlen, doch die erweist sich als ebenso anhaltend robust. Wir gehen davon aus, dass sich die Fed nur langsam ihrer ersten Zinssenkung nähern wird. Denkbar ist auch, dass die Zinsen in diesem Jahr überhaupt nicht sinken werden.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Einlagensatz im März stabil bei 4 Prozent gehalten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde deutete eine mögliche erste Zinssenkung im Juni an, was unseren Prognosen entspräche. Wir rechnen mit Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte auf den verbleibenden fünf Sitzungen der EZB bis Jahresende.
Frage 2: Wie beurteilen Sie die Attraktivität von Anleihen im aktuellen Marktumfeld?
Antwort: Obwohl wir davon ausgehen, dass die Leitzinsen in Europa diese Jahr niedriger ausfallen werden, glauben wir nicht, dass wir hier oder in den USA zu dem Niedrig- oder Nullzinsumfeld des letzten Jahrzehnts zurückkehren werden. Unserer Ansicht nach wird sich zeigen, dass die letzten 10 bis 15 Jahre die Ausnahme und nicht die Norm waren. Und mit Blick auf die Zukunft sind das gute Aussichten für Anleiheinvestorinnen und -investoren.
Frage 3: Was bedeutet dies für die Renditeerwartungen für Anlagen in Multi-Asset-Fonds?
Antwort: Unabhängig von unseren Anleiheprognosen trägt eine Mischung aus nicht korrelierten Anlagen dazu bei, das Portfoliorisiko zu reduzieren. Genau wie ausgewogene Ernährung die Gesundheit fördert, bietet ein ausgewogenes Portfolio Anlegerinnen und Anlegern eine gute Chance, ihre langfristigen finanziellen Ziele zu erreichen. Unsere Prognosen für die einzelnen Strategien stelle ich dann im Quartalsausblick-Webinar vor.